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Sven Schwarz: Der Europarekordler über 800m Freistil im Gespräch
Sven Schwarz, Europas schnellster Schwimmer über 800 Meter Freistil, spricht über seinen unerwarteten Europarekord bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. Er teilt Einblicke in seine Vorbereitung, die Dynamik im deutschen Schwimmteam und seine ehrgeizigen Ziele für die Zukunft, einschließlich der kommenden Weltmeisterschaften.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Europarekord über 800m Freistil kam für Sven Schwarz überraschend, besonders nach einer schwierigen Qualifikation.
- Die starke Konkurrenz innerhalb Deutschlands treibt die Schwimmer zu Höchstleistungen an, trotz gutem Zusammenhalt.
- Der deutsche Schwimmsport zeigt eine positive Entwicklung und hat eine vielversprechende junge Generation.
- Sven Schwarz ist sehr ehrgeizig und fokussiert sich auf kontinuierliche Verbesserung und Top-Platzierungen.
- Sein Weg ist ein Schritt-für-Schritt-Ansatz, mit dem Blick auf große Ziele wie die Olympischen Spiele 2028.
Ein unerwarteter Rekordlauf
Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin hat Sven Schwarz kürzlich einen Europarekord über 800 Meter Freistil aufgestellt. Das war für ihn selbst eine Überraschung. Er hatte sich eigentlich auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Singapur konzentriert. Die erste Qualifikation in Stockholm lief nicht wie geplant, was ihn etwas negativ stimmte. Doch das Training in den zweieinhalb Wochen vor Berlin war sehr gut. Er wusste, dass er fit war, aber nicht, dass es so gut laufen würde.
Im Wasser merkte er schon früh, dass es ein besonderes Rennen werden würde. Normalerweise sind solche Rennen lange Zeit eng, und die Entscheidung fällt erst auf den letzten Metern. Doch diesmal fühlte es sich von Anfang an gut an. Er konnte sich schnell absetzen. Nach 200 Metern lag er schon weit vorne. Obwohl es gefährlich sein kann, am Anfang zu schnell zu sein, hatte er ein gutes Gefühl für das Rennen. Das Adrenalin half ihm, nicht einzubrechen.
Als er die Zeit sah, war er zuerst erleichtert, dass er sich für die WM qualifiziert hatte. Die 7:38 war eine riesige Verbesserung seiner Bestzeit. Dass es ein Europarekord war, realisierte er erst etwas später, als die Halle laut wurde und er die „ER“-Markierung sah.
Harte Konkurrenz, starker Zusammenhalt
Die Konkurrenz im eigenen Land, besonders mit Schwimmern wie Florian Wellbrock, Oliver Klemet und Lukas Märtens, ist sehr stark. Sie trainieren oft zusammen, auch in Höhentrainingslagern. Diese hohe Leistungsdichte in Deutschland bedeutet, dass man schon bei der nationalen Qualifikation im April extrem schnell sein muss. Das ist anders als in vielen anderen Ländern, wo die Qualifikation einfacher ist. Diese Situation treibt die deutschen Schwimmer zu Höchstleistungen an.
Trotz des Wettbewerbs verstehen sich die Schwimmer sehr gut. Sie verbringen viel Zeit zusammen, zum Beispiel bei Lehrgängen der Bundeswehr, wo sie alle zur Sportfördergruppe gehören. Es gibt gegenseitigen Respekt und viel Spaß. Auch wenn jeder den anderen schlagen will, hilft man sich im Training. Man hat ähnliche Trainingspläne und pusht sich gegenseitig. Die Tagesform spielt eine große Rolle, und jeder kann jeden schlagen.
Der Aufschwung im deutschen Schwimmsport
Im deutschen Schwimmsport hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die Zeiten sind besser geworden, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern. Sven Schwarz sieht eine gute Entwicklung im Deutschen Schwimm-Verband (DSV). Bei den Spielen in Paris gab es viele Final- und Halbfinalteilnahmen. Auch wenn der Medaillenspiegel noch besser werden kann, kommt man von einem Tiefpunkt vor einigen Jahren.
Es gibt eine gute Generation von Schwimmern und Trainern, die hart arbeiten. Der Wille ist da, und die Ergebnisse zeigen sich auch bei wichtigen Wettkämpfen, nicht nur bei der Qualifikation. Das Team für Singapur ist sehr jung, viele sind zum ersten Mal dabei. Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft, besonders mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028.
Sven denkt manchmal an seinen fünften Platz bei den Olympischen Spielen in Paris zurück. Es war eine unglaubliche Erfahrung mit toller Stimmung. Aber er ruht sich nicht darauf aus. Die Vergangenheit ist wichtig, aber die Zukunft liegt vor ihm. Er arbeitet immer daran, besser zu werden und noch bessere Platzierungen zu erreichen.
Ehrgeiz und Zukunftspläne
Sven Schwarz ist ein sehr ehrgeiziger Schwimmer. Er wollte schon immer gewinnen und gibt sich nicht mit dem zweiten Platz zufrieden. Diese Eigenschaft sieht er als positiv an, da sie ihn immer wieder antreibt.
Sein Europarekord hat seine Ziele verändert. Er ist jetzt der schnellste in Europa und hat die momentane Weltjahresbestzeit. Seine neue Bestzeit von 7:38 ist ein großer Sprung. Für die Weltmeisterschaften in Singapur möchte er seine Leistung halten und eine gute Platzierung erreichen, am liebsten unter den Top 5 oder sogar eine Medaille. Er weiß, dass die Dichte an schnellen Schwimmern weltweit extrem hoch ist. Es gibt Tage, an denen alles läuft, und Tage, an denen es nicht so gut läuft. Es ist wichtig, den richtigen Tag zu erwischen.
Er hat sich auf die Langstrecken spezialisiert, die 800 und 1500 Meter Freistil. Er sagt, er kann nichts anderes. Es ist harte Arbeit, oft ist er der Letzte im Wasser und der Erste drin. Früher schwamm er auch kürzere Distanzen, aber irgendwann wurde klar, dass seine Stärke bei den längeren Strecken liegt. Freiwasserschwimmen ist nicht seine Welt, da die Konkurrenz dort noch extremer ist. Er konzentriert sich lieber voll auf das Beckenschwimmen.
Sven trainiert bei den Wasserfreunden Hannover, die auch für Wasserball bekannt sind. Er hat eine gute Beziehung zu den Wasserballern. Der Verein hat sich im Schwimmen wieder nach oben gekämpft und hat neben ihm auch andere starke Schwimmer. Er hat kein bestimmtes sportliches Vorbild, schaut aber gerne viel Sport. Schwimmen ist ein sehr großer Teil seines Lebens und macht ihm trotz der harten Arbeit viel Spaß.
Der Weg nach Singapur und darüber hinaus
Mit 23 Jahren ist Sven Schwarz noch jung. Das Wichtigste ist für ihn, am Ball zu bleiben und das aktuelle Leistungsniveau zu halten oder sogar auszubauen. Er weiß, dass es bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen auch auf die Tagesform ankommt. Seine Ausgangsposition als Europarekordhalter ist gut, aber er muss diese Leistung bestätigen, um ins Finale zu kommen. Es ist ein Schritt-für-Schritt-Prozess.
Die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles sind ein großes Ziel, aber er schaut eher von Jahr zu Jahr. Da es jedes Jahr einen wichtigen Wettkampf gibt, muss er sich immer wieder neu qualifizieren. Jede erfolgreiche Qualifikation gibt ihm mehr Selbstvertrauen für den Weg nach LA.
Sein Fahrplan für Singapur sieht so aus: normales Training in Hannover, dann Höhentraining mit dem DSV, gefolgt von den U23-Europameisterschaften als Standortbestimmung. Danach folgt der Feinschliff in Hannover, bevor es zur WM geht. Er hofft, dort wieder überraschen zu können, vielleicht sogar mit einer Medaille. Das Wichtigste ist aber, erstmal ins Finale zu kommen.

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