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Sportstunde – Interview komplett Mia Bitsch, Karate Europameisterin

Mia Bitsch, die zweifache Karate-Europameisterin, spricht über ihre beeindruckende Karriere, die Herausforderungen und Freuden des Leistungssports. Sie teilt persönliche Einblicke in ihr Training, die besondere Beziehung zu ihrem Bruder und Trainer sowie ihre Ziele für die Zukunft. Ein spannender Blick hinter die Kulissen des Karate-Sports.

Mia Bitsch: Eine Europameisterin packt aus

Mia Bitsch hat es geschafft: Zweimal Europameisterin im Karate. Das ist schon eine Leistung. Sie sagt, man hat danach eine „gestärkte Brust“. Es ist ein Gefühl, das man kaum beschreiben kann, wie ein Traum, der wahr geworden ist. Das ist doch mal eine Ansage.

Kämpfen vor großem Publikum

In Armenien, wo Karate viel größer ist als bei uns, war das Publikum natürlich anders. Mia meint, es ist jedes Mal ein kribbelndes Gefühl, so viele Menschen zu sehen. Aber mittlerweile ist es fast Routine geworden. Man gewöhnt sich dran, egal wie viele Leute da sind. Es kommt ja auf einen selbst an, und man sollte sich nicht zu sehr beeinflussen lassen.

Als sie gegen Armenien gekämpft haben, war die Halle super laut. Jeder hat geschrien. Aber Mia hat sich vorgestellt, der Applaus wäre für sie. Das macht dann noch mehr Spaß, weil es so ein „extra Gefühl“ gibt. Es war wirklich ein Erlebnis, sagt sie.

Training mit dem Bruder und auf Parkplätzen

Mia hat eine besondere Geschichte, wie sie zu ihren Titeln kam. Ihr Bruder ist ihr Nationaltrainer. Und dann gab es da noch das Training auf Parkplätzen. Das klingt schon nach Rocky, oder?

Der Papa von Mia und ihrem Bruder war früher Bundestrainer. Als er 2021 in Rente ging, übernahm ihr Bruder. Schon als Kind hat der Papa sie überall trainiert, auch im Urlaub auf Parkplätzen. Egal ob Asphalt, Schotter oder Sand am Strand – es gab keine Ausreden. Nach einem gewonnenen Finale hat Mia zu ihrem Bruder gesagt: „Vielleicht hat das Training auf dem Parkplatz doch was gebracht.“

Mit ihrem Bruder zu trainieren, ist besonders. Er kennt sie, seit sie ein Baby ist, und weiß genau, was sie braucht. Es ist ein komplettes Vertrauen. Und es ist auch eine Ehre, ihn als Trainer zu haben, weil er schon so viel erreicht hat. Diese Kombination macht es aus, warum es bei ihnen so gut klappt.

Stress mit dem Trainer – oder Bruder?

Klar, manchmal gibt es Stress mit dem Trainer. Aber Mia muss da unterscheiden: Im Training ist er der Bundestrainer, zu Hause ist er der Bruder. Im Training bekommt sie keine Sonderbehandlung. Im Gegenteil, sie muss sich noch mehr anstrengen, um ihren Platz zu verdienen. Wenn es Stress gibt, muss sie die Zähne zusammenbeißen. Aber danach kann man vertrauter darüber reden, warum etwas so war. Da sind dann vielleicht ein bisschen mehr Emotionen dabei, als wenn es „nur“ der Trainer wäre.

Die besten Trainingsparkplätze der Welt

Könnte Mia einen Reiseführer über die besten Trainingsparkplätze schreiben? Sie glaubt schon! Es gab wunderschöne Momente, zum Beispiel Training an einer Klippe mit Blick aufs Meer. Das ist schon etwas Besonderes, was nicht viele haben.

Aber es gab auch die Momente, wo man nach neun Stunden Autofahrt eigentlich nur schlafen wollte, und der Vater sagte: „Kinder, aussteigen, wir machen jetzt Training.“ Man hatte überhaupt keine Lust, aber musste trotzdem irgendwo im Wald trainieren. Das war dann nicht so toll. Und ja, man ist steif und unaufgewärmt, da muss man sich erstmal richtig warm machen. Ihre Freundinnen, die oft mitgereist sind, haben da immer mitgelitten. Aber es hat sich ausgezahlt.

Weltrangliste und Olympia-Traum

Mia ist Weltranglisten-Zweite. Die Nummer eins war schwanger, ihre Punkte waren eingefroren. Aber jetzt ist sie wieder voll dabei, und Mia ist gespannt, wie sich die Punkte entwickeln. Es wäre ein Traum, die Nummer eins zu werden und irgendwann gegen sie zu kämpfen. Vielleicht bei den World Games.

Karate war mal olympisch in Tokio, ist es jetzt aber nicht mehr. Das ist natürlich traurig. Mia war damals noch U18 und hat die Förderungen nicht so mitbekommen. Aber sie hat gesehen, wie wichtig das für ihre Geschwister war. Olympia ist der Traum jedes Sportlers. Dass Karate in Tokio dabei war, war eine Ehre und Erleichterung. Die Qualifikation ist unglaublich hart, nur acht Sportler pro Gewichtsklasse schaffen es. Mia hat ihren Bruder dort gesehen, und das war unglaublich. Jetzt hat sie es zu den World Games geschafft, was auch ein Traum ist. Die Qualifikation dafür ist genauso hart wie für Olympia. Es ist ein bisschen traurig zu wissen, dass sie es auch für Olympia geschafft hätte, aber sie wird die World Games genießen.

Die Fördermittel und das Training haben sich etwas verändert, weil Olympia nicht mehr vor der Tür steht. Aber sie haben ein tolles Trainerteam und viel Unterstützung, sodass es sich trotzdem gut anfühlt. Die World Games werden nicht kleiner gemacht, nur weil sie woanders sind.

World Games und Weltmeisterschaft

Die World Games sind Mias großes Ziel dieses Jahr. Sie sind schon zwei Wochen vorher in Hongkong im Trainingslager, um sich an das Klima zu gewöhnen. Sie ist mit einem coolen Team unterwegs, einer „kleinen Mädelsgang“. Sie freut sich darauf, andere Sportler kennenzulernen. Ihr Ziel ist klar: Eine Medaille mit nach Hause nehmen, am liebsten Gold. Sie weiß, dass an dem Tag alles drin ist.

Ende November steht noch die Weltmeisterschaft in Kairo an. Das ist Mias erste Weltmeisterschaft im Seniorenbereich. Als zweifache Europameisterin möchte sie dort ihre Leistung bestätigen und hoffentlich die Medaille holen, die sie sich so sehr wünscht.

Der Name Bitsch und die Sportstunde

Mias Nachname, Bitsch, wird oft falsch verstanden. Aber sie nimmt es immer mit Humor. Man kann es nicht böse nehmen, so heißt man nun mal. Im Karate ist es für sie sogar eine Ehre, diesen Namen zu tragen, weil ihre Geschwister und ihr Vater ihn schon so bekannt gemacht haben. Es ist immer witzig, wenn neue Leute ihren Namen hören und große Augen bekommen. Es bringt eine Lockerheit ins Gespräch.

Und wie war Mias Sportstunde in der Schule? Sie haben kein Karate gemacht, sondern hauptsächlich Volleyball und Handball. Ihre Sportlehrer haben ihren Leistungssport sehr geehrt und sie unterstützt, auch wenn sie oft wegen Wettkämpfen nicht da war. Manchmal hat sie sogar eine Sondernote für außergewöhnliche Leistungen bekommen. Sie konnte im Sportunterricht zeigen, was sie draufhatte, weil sie durchtrainierter war als andere. Es war nicht ihr Lieblingsfach, aber es hat Spaß gemacht, und die anderen Schüler haben sie respektiert.

Karate Kid und die Werte des Sports

Mia hat den neuen „Karate Kid“-Film noch nicht gesehen, aber sie kennt die anderen. Sie sagt, die Werte, die dort vermittelt werden, sind genau das, was Karate ausmacht: Respekt, Disziplin, Selbstbeherrschung, Selbstwertgefühl. Das lernen schon die Kinder im Training. Diese Werte haben Mia in ihrem Leben sehr weit gebracht. Der Film zeigt zwar nicht ganz, wie Karate wirklich ist, aber die Botschaft ist super. Sie kann den Film nur empfehlen.

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