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Sportstunde – Interview komplett Adrian Bretting, Coastal Rowing

Willkommen zur Sportstunde! Heute sprechen wir mit Adrian Bretting über Coastal Rowing, eine spannende und relativ neue Ruderdisziplin. Er erklärt uns, was Coastal Rowing so besonders macht, wie es sich vom klassischen Rudern unterscheidet und welche Herausforderungen es für die Athleten bereithält. Es ist eine Sportart, die den Strand und das Meer auf einzigartige Weise verbindet und für spektakuläre Wettkämpfe sorgt.

Was ist Coastal Rowing?

Coastal Rowing ist Rudern auf dem Meer, oft in Küstennähe. Es gibt verschiedene Formen, aber besonders interessant ist die olympische Variante, der Beach Sprint. Hier rudert man nicht nur auf dem Wasser, sondern der Strand wird aktiv in den Wettkampf einbezogen. Athleten müssen zum Boot laufen, einsteigen, einen Slalom-Parcours auf dem Wasser absolvieren, wenden und dann mit Vollgas zurück zum Strand rudern. Danach steigen sie aus dem Boot und sprinten zur Ziellinie. Es ist eine Mischung aus Laufen und Rudern, die viel Abwechslung bietet.

Schlüsselunterschiede zum klassischen Rudern

  • Umgebung: Statt auf ruhigen Binnengewässern rudert man auf dem offenen Meer mit Wellen und Wind.
  • Boote: Die Boote sind breiter und schwerer, um den Bedingungen auf dem Meer standzuhalten. Sie sind so gebaut, dass Wasser, das ins Boot gelangt, über das offene Heck wieder abfließen kann.
  • Wettkampfformat: Der Beach Sprint integriert Laufen am Strand und das Ein- und Aussteigen ins Boot als Teil des Rennens. Dies erfordert zusätzliche Fähigkeiten und Taktiken.
  • Dynamik: Klassisches Rudern ist oft geradliniger. Coastal Rowing beinhaltet Slalom-Kurse und Wendemanöver, was den Sport dynamischer macht.

Der Weg zum Coastal Rowing

Adrian Bretting kommt selbst aus dem klassischen Rudern und ist seit 2014 Trainer. Er war U19-Bundestrainer, bevor er zum Coastal Rowing wechselte. Der olympische Status der Sportart hat dazu geführt, dass viele Trainer und Athleten aus dem klassischen Rudern in diesen Bereich wechseln. Coastal Rowing, besonders in seiner olympischen Form, ist noch sehr jung. Die ersten Weltmeisterschaften fanden erst 2019 statt. Die Aufnahme ins olympische Programm für 2028 hat einen großen Schub gegeben und zwingt Verbände weltweit, sich mit dieser neuen Disziplin zu beschäftigen.

Technische und sportliche Herausforderungen

Coastal Rowing stellt Athleten vor neue Herausforderungen:

  • Bootsgefühl: Eine gute Rudertechnik ist die Basis, besonders bei unvorhersehbaren Wellen und Wind.
  • Kraft und Beweglichkeit: Die schwereren Boote erfordern mehr Kraft. Körpergröße ist nicht unbedingt der entscheidende Faktor; vielmehr sind Kraft und Beweglichkeit wichtig.
  • Anpassungsfähigkeit: Athleten müssen bereit sein, nass zu werden und sich auf neue Situationen einzustellen. Es gibt noch kein "Lehrbuch" für viele Aspekte, wie das Ein- und Aussteigen, was eine enge Zusammenarbeit zwischen Athleten und Trainern erfordert.
  • Teamwork: Obwohl man im Einer rudert, ist es kein reiner Einzelsport. Das Team im Hintergrund, einschließlich Trainer und Physiotherapeuten, spielt eine große Rolle, besonders bei den schnellen Entscheidungen während des Wettkampfs.

Internationale Wettbewerbe und deutsche Erfolge

Der Deutsche Ruderverband hat bereits an Welt- und Europameisterschaften teilgenommen und gute Ergebnisse erzielt. Viele Top-Athleten aus dem klassischen Rudern wechseln jetzt zum Coastal Rowing, da es eine neue Motivation und die Chance auf Olympische Spiele bietet. Deutschland hat in jüngsten Wettkämpfen, zum Beispiel in Zypern und Italien, Erfolge gefeiert, darunter Siege in olympischen Bootsklassen. Die Konkurrenz ist stark, aber das deutsche Team ist optimistisch.

Die Rolle des Wetters

Das Wetter spielt beim Coastal Rowing eine viel größere Rolle als beim klassischen Rudern. Wellen, Wind und Gezeiten können sich schnell ändern. Die Sicherheit der Athleten hat immer Vorrang. Bei zu hohen Wellen können Boote kentern, was gefährlich sein kann. Schiedsrichter entscheiden, wann ein Wettkampf abgebrochen wird. Trotzdem sind die Athleten darauf vorbereitet, auch bei schwierigen Bedingungen anzutreten. Die Zusammenarbeit mit anderen Wassersportverbänden, wie dem Segelverband, hilft dabei, das Wissen über Wetterbedingungen zu erweitern und sich optimal vorzubereiten.

Beeindruckende Erlebnisse und Zukunftsaussichten

Für Adrian Bretting ist die Interaktion und der gesamte Wettkampfablauf das Beeindruckendste. Trainer sind viel stärker involviert, zum Beispiel beim Festhalten der Boote beim Start. Die schnellen Entscheidungen und die intensive Atmosphäre machen die Wettkämpfe spannend. Coastal Rowing eröffnet auch neue Orte für Wettkämpfe, da keine speziellen 2-km-Regattastrecken benötigt werden. Zukünftige Weltmeisterschaften sind an verschiedenen Orten geplant, was den Sport noch attraktiver macht. Es ist eine aufregende Zeit für Coastal Rowing, und es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Disziplin bis zu den Olympischen Spielen 2028 entwickeln wird.

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